Die Lancierung eines Pilotprojektes ist immer ein Wagnis. War es erfolgreich? Zumindest teilweise. Die zahlreichen positiven und ermunternden Rückmeldungen aus der Bevölkerung, aber auch aus Politik, Parlament und Gewerbe waren motivierend und inspirierend. Es hat Spass gemacht, die drei Ausgaben zu konzipieren und mit Gossauer und Arnegger Leben zu füllen.
Der Stadtrat hat ebenfalls seine Sympathie signalisiert. Aber ein definitives «Ja» hat es (noch?) nicht gegeben. Die Vorarbeiten zur öffentlichen Ausschreibung laufen gemäss Stadtpräsident auf Hochtouren. Ob dieser Weg schlussendlich wieder zu Goinside führen wird, ist völlig offen.
Was heisst das für uns als Initianten von Goinside? Unsere Überzeugung und unsere Motivation bleibt sich gleich. Wir sind der Meinung, dass die Stadt Gossau eine eigene Plattform braucht und auch verdient. Dazu braucht es die finanzielle Unterstützung der Stadt, um längerfristig zu bestehen. Als Übergangslösung für 2020 wäre eine monatliche Erscheinungsweise der gedruckten Ausgabe denkbar. Parallel dazu würde Goinside als Online-Version aufgeschaltet. Ob der Stadtrat unseren Vorschlag unterstützt und damit eine Fortsetzung des Projektes ermöglicht, entscheidet sich in den kommenden Wochen.
Somit müssen Sie sich, geschätzte Gossauerinnen und Gossauer, überraschen lassen, ob Sie Mitte Januar wieder von uns hören werden. So oder so – wir bleiben dran.
Franziska Cavelti
Redaktion und Verlag
Die Haltung
des Stadtrates
Mit grossem Interesse und Sympathie hat der Stadtrat die drei Pilotausgaben von Goinside verfolgt. Alle Nummern sind gut aufgemacht und bieten der Bevölkerung von Gossau einen guten Mix aus Information und Unterhaltung.
Goinside ist schon nahe an der Vorstellung dessen dran, was der Stadtrat sich für Gossau wünscht, nämlich: Eine Forumspublikation. Diese würde von der Stadt grossteils unterstützt, aber nicht von der Stadt selbst herausgegeben. Sie sollte prioritär eine Online-Plattform sein, auf der annähernd täglich News, Fotos, Meinungen, Hinweise und andere journalistisch aufgearbeitete Formate aufgeschaltet würden. In regelmässigen Abständen wird aus den online publizierten Inhalten eine Druckversion erstellt, die die spannendsten oder wichtigsten Mitteilungen der Online-Plattform entweder genauso oder – im Bedarfsfall – auch mit weiteren Hintergründen ergänzt als Artikel gedruckt wiedergibt.
Was kann eine Forumspublikation sein? Der Stadtrat stellt sich vor, dass neben den Mitteilungen der Stadt auch das Stadtparlament, die Schule, die im Stadtparlament oder Kantonsrat vertretenden Gossauer Parteien, stadtnahe Institutionen, Vereine, Gesellschaften, Firmen, Kulturorganisationen und andere zur Zivilgesellschaft gehörenden Vereinigungen einen Platz für ihre Ankündigungen, Informationen und Meinungen finden. Diese Meinungen können nicht immer im Einklang mit der Meinung der Stadt oder deren politischen Vertretern stehen. Daraus entstehen Diskussionen, die Aussenstehenden helfen sollen, eine Meinung zu erlangen. Gleichzeitig soll aufgezeigt werden, wo oder wie man zu weiteren Informationen gelangen kann. Eine aktive und kritische Bevölkerung muss eine informierte Bevölkerung in lokalen Belangen sein. Dies soll mit der Forumspublikation erreicht werden. Goinside hat eine gute Basis gelegt und gezeigt, wo die Reise hingehen könnte.
Die Finanzierung einer solchen Plattform, wie sie Goinside sein könnte, übersteigt aber die juristische Möglichkeit einer freihändigen Vergabe. Der Stadtrat muss deshalb ein Submissionsverfahren lancieren. Der Stadtrat geht davon aus, dass im Frühling 2020 entschieden und publik gemacht werden kann, wer den Zuschlag bekommt und wie es weitergehen wird.
Wolfgang Giella
Stadtpräsident